Fünf Punkte,
weshalb sich Christen in der Abwehr einer weiteren Start- und Landebahn am Münchner Flughafen engagieren

  1. Wir stehen auf gegen Maßlosigkeit
    Ein Flughafen, der um jeden Preis und ohne Nachweis einer zwingenden Notwendigkeit expandieren will, folgt der Logik eines "immer mehr und immer weiter so wie bisher." Die Folgen und Belastungen - Lärmentwicklung sowie Luft- und Bodenverschmutzung durch den Ausstoß giftiger Abgase und Russpartikel bei Starts und Landungen - werden auf die Bevölkerung und ihren Lebensraum abgewälzt. Viele Menschen werden aus ihrer Heimat vertrieben und eine einmalig kostbare Kultur- und Naturregion soll einem in diesem Falle zerstörenden Wirtschaftswachstum geopfert werden. Tatsache ist, dass die natürlichen Ressourcen der Erde begrenzt, ja gefährdet sind. Und jeder weitere Anstieg von Emissionen in der Atmosphäre beschleunigt das Aufheizen des Weltklimas.
    Wir Menschen haben es in der Hand, unsere Bedürfnisse und unseren Lebensstil so zu gestalten, dass die Erde nicht zu einem geplünderten Planeten verkommt.
     
  2. Wir stärken die Solidarität mit betroffenen Menschen
    Menschen, die befürchten müssen, aus ihrer Heimat verdrängt zu werden, müssen erleben, dass sie mit ihren Sorgen und Ängsten allein gelassen werden. Das vermehrt ihr Gefühl von Hilflosigkeit. Mit dem "Sonntagsgebet" bringen wir zum Ausdruck, dass ihre Sorgen und Bedrängnisse von anderen verstanden werden und dass sich Menschen mit ihnen zusammentun, damit ihre Stimme lauter vernehmbar wird.
     
  3. Wir vertrauen auf die Kraft des Religiösen und Spirituellen
    Alle Religionen geben den materiellen Bedürfnissen und Erfordernissen des Menschen ihren Platz. Sie stellen diese jedoch nicht an die Spitze ihrer Werte. Religionen setzen vielmehr auf eine geistige und spirituelle Wirklichkeit, die bei Christen aus der Quelle ihres Glaubens kommt. "Gebete ändern nicht die Welt. Aber sie verändern die Menschen, und Menschen verändern diese Welt." (Albert Schweitzer)
     
  4. Wir festigen die eigene Widerstandskraft
    Mit dem Gehen und Schweigen beim "Sonntagsgebet" machen wir uns bewusst, was uns wichtig ist und wir prüfen, ob es uns wichtig ist. Wir zeigen nicht Macht und Stärke, sondern wir zeigen, dass wir und wo wir verletzbar sind. Und wir spüren das gemeinsame Zusammenstehen, das uns Mut und Zuversicht gibt.
     
  5. Wir zeigen öffentlich unsere Mitverantwortung als Bürger und Christen
    Den Glauben verstehen wir nicht bloß als Privatsache. Wenn wir unsere Überzeugung öffentlich machen, dann als Zeichen dafür, dass uns das "Lebenshaus Erde" als Auftrag übergeben ist, ein lebenswürdiges Überleben der Menschheit und damit den kommenden Generationen zu sichern.
    Dieses Anliegen machen sich auch viele Bürgerinnen und Bürger zu Eigen, die den christlichen Glauben nicht teilen. Sie sollen sich eingeladen fühlen, mit ihren eigenen Überzeugungen solidarisch am "Sonntagsgebet" teilzunehmen.
     

27. Oktober 2007

  • Gruppe "Christen für die Bewahrung der Schöpfung", Freising-Lerchenfeld
  • Evang. Dekanat und Evang. Jugend Freising