Wittmann
Maria
Einwendung
(2.Teil) im Rahmen des Erörterungsverfahrens, vorgetragen am
19.2.2009
Thema:Lärmbelästigung
............(Begrüßung
und Vorstellung)
............(
Freising Lerchenfeld Heimat für mich und
.............meineFamilie seit 30 Jahren)
„Wir
brauchen einen funktionierenden Flughafen!“
Diese
Forderung der FMG und mancher bayr. Politiker kann ich nicht mehr
hören!
Wir
haben einen Großflughafen und dass er funktioniert
hören wir Anwohner leider
von 5.30 morgens bis 23.30 nachts. Am 13.1. z.B. hörte ich das
letzte Flugzeug um 24.30 nachts, trotz auf eigene Kosten eingebauter
Schallschutzfenster). Reichen Ihnen 5 Stunden Nachtruhe? Mir nicht!
Meine
Fragen:
-Welcher
Lärmpegel war bei der Planung des Flughafens für unser
Wohngebiet prognostiziert?
Antwort:
Damals wurden keine Prognosen erstellt
-Welcher
Pegel wurde wann zuletzt tatsächlich gemessen?
Antwort:
In Lerchenfeld fand noch nie eine Lärmmessung statt.
Auf
meinen Antrag, eine Messstelle einzurichten, wurde ich auf den
üblichen Weg über die Stadt Freising verwiesen, d.h. nur
der Oberbürgermeister kann eine Messung beantragen.
.........Meine
weiteren Fragen nach höchster Einzelschallmessung etc hatten
sich damit erübrigt.
-Welcher
Pegel ist bei der jetzigen Planung für unser Wohngebiet
vorhergesagt?
Antwort:
52 DbA tags, 37 DbA nachts
im
Vergleich dazu Lärmberechnug 2004: 44 DbA tags,34 nachts
-Bezieht
dies alle Lärmquellen mit ein?
Antwort:
alle flugbetriebsbedingten Lärmquellen
-Wie
kann man Lärmbelastung vorhersagen, wenn man die dann
tatsächlich geflogenen Flugrouten nicht vorhersagen kann?
(abhängig von der DFS, vom Wetter, von der gleichzeitigen
Nutzung der anderen Bahnen etc)
Antwort:zum
jetzigen Zeitpunkt sind nur Prognosen möglich, die aber nach
Erfahrung der Lärmberechnung realistisch sind.
-Gibt
es wenigstens Flugkorridorgrenzen, die in jedem Fall eingehalten
werden müssen?
Wo
liegen sie?
Antwort:
verbindliche Flugkorridore gibt es nicht, es gibt nur eine
Mindestflughöhe (z.B. sollen
propellergetriebene
Flugzeuge nicht unter einer bestimmten Fußhöhe fliegen)
..........
Antrag:
Ich stelle den Antag,
dass verbindliche Flugkorridore von der DFS festgelegt und danach die
Lärmschutzzonen neu berechnet werden unter Einbeziehung aller
Variablen (ungünstige Witterungsverhältnisse, Fehlstarts,
unterschiedliche Windrichtungen etc)
Beispiele
für Lärmbelästigung heute schon:
Einem
Einwender hier wurde von H.Prof.Scheuch entgegengehalten, ich war
zufällig anwesend, „Das ist nicht lauter als Ihre Stimme
hier bzw ein laufendes Radio“. Das kann ich nur zynisch nennen.
Wenn
ich Ruhe brauche, schalte ich das Radio aus. Wenn ich mein Enkelkind
schlafen lege, rede ich nicht im gleichen Raum weiter. Den Fluglärm
kann ich nicht ausschalten. Nur 3 Beispiele:
Am
2.2.09 z.B. bin ich nicht mit meiner Enkeltochter spazieren gegangen,
weil wir uns draußen nicht hätten unterhalten können.
An
vielen Sommerabenden gehe ich vorzeitig wieder von der Terrasse ins
Haus, weil der Fluglärm zu sehr stört.
In
vielen Nächten stehen wir nachts auf, um das Fenster zu
schließen, später, um es wieder zu öffnen, um 5.30 um
es wieder zu schließen Fluglärm - Frischluft
Wie
bewerten Sie diese Minderung der Lebensqualität?
Antwort
(Herr Schrödinger,
Luftamt): alle diese Hinweise gehen in die Entscheidung ein.
..............(Lärmquelle
Kindergeschrei, Auswirkungen des Fluglärms auf Kinder,
Kindergärten, Schulen, Freizeit im Freien von Eltern und
Kindern)
An
die FMG: Wenn Sie von Entschädigung
sprechen, sagen Sie bitte
ehrlicherweise auch, dass der allergrößte Teil der
Geschädigten keine Entschädigung bekommt.
Schlusswort:
Herr
RD Büchner hat nach der Rede eines Einwenders spontan gesagt:
Dann löst sich das Problem nicht in Luft, aber in Lärm auf.
Das ist genau unsere Situation. Unsere
Lebensqualität löst sich in
Lärm auf.
Nachtrag
zu meiner letzten Stellungnahme am 30.1.09
Herr
RD Büchner, Sie haben am 20.1.09 die Einwender aufgefordert, den
Schwerpunkt ihrer Argumente auf die Zuverlässigkeit bzw die
Anfechtbarkeit der Wachstumsprognosen der FMG zu legen.
Ich
denke, wir als Laien können in den wenigsten Fällen mit den
Experten der FMG wissenschaftlich diskutieren
Aber
die Experten auf dem Podium sind die Experten der FMG, von ihr
beauftragt, von ihr bezahlt.
In
meinem Antrag vom 30.1.09 habe ich deshalb eine Debatte mit
unabhängigen Fachleuten hier in der Öffentlichkeit
gefordert.
Ich
frage Sie heute, werden Sie diesem Antrag stattgeben? Haben Sie sich
schon um andersdenkende Fachleute bemüht, die hier auftreten
könnten?
Antwort:
Das ist im Rahmen des Erörterungsverfahrens nicht vorgesehen.