Anhörungsverfahren
zum geplanten Bau einer 3.Startbahn Ballhausforum Unterschleißheim
3.
Wortmeldung
2009-03-16
Bernard
Müller
Rabenweg
25
85356
Freising
Anhörungsverfahren
zum geplanten Bau einer 3.Startbahn Ballhausforum Unterschleißheim
2009-03-16
„Grüß
Gott“ an
die Vertreter
der
Regierung von Oberbayern
und
der FMG - und ein
„Vergelt‘s
Gott“ Euch
allen hier unten
für
Euer ehrbares und unermüdliches
Engagement
gegen den geplanten Bau
einer
3. Rollbahn im Erdinger Moos.
Anhörungsverfahren
zum geplanten Bau einer 3.Startbahn Ballhausforum Unterschleißheim
2009-03-16
Ich
heiße Bernard Müller, wohne in Freising.
Beruflicher
Schwerpunkt:
25
Jahre Engineering Manager (Technischer Direktor)
bei
Texas Instruments in Freising mit Verantwortung in ww Projekten
(USA,
J, TAI, PHI, KOR, MAL, SGP, POR, I, F, GB, IR, etc.).
Ich
bin somit auch oft geflogen, bin also kein Feind der Fliegerei,
wenn
sie maßvoll ist. Ich bin jedoch davon überzeugt, dass
wir mit
der
Ressource ‚Fliegen‘ sehr verantwortungsbewusst umgehen
müssen:
Zum
Einkaufen nach NY, zum Tee nach London, auf einen Espresso
nach
Rom, zur Modeschau nach Paris usw. halte ich angesichts der
inzwischen
bekannten Auswirkungen des Flugverkehrs für pervers.
Familie:
39 Jahre verheiratet, 3 Kinder, 2 Enkel
Nebenberuf:
Kirchenmusiker (Organist und Chorleiter)
Anhörungsverfahren
zum geplanten Bau einer 3.Startbahn Ballhausforum Unterschleißheim
2009-03-16
Stichwort:
„Blick wie in ein Schaufenster“
Dieses
Bild haben Sie, Herr RD Büchner, während der ersten
Anhörungstage
öfters
verwendet:
Es
ging Ihnen dabei um den Dialog zwischen der
Verfahrensträgerin
(FMG) und den Leidensträgerinnen und - trägern
(die
betroffenen Bürger), insbesondere um unsere Einwände,
Argumente,
Ängste
und Nöte in Hinblick auf den geplanten Bau einer 3. Rollbahn.
Ich
bin heute zum 25. Mal hier.
Mit
jedem Termin wurde mir mehr bewusst, dass auch ich
von
meinem Platz hier unten in ein Schaufenster blicke.
Manchmal
tröstete mich dabei Goethes Faust:
„Welch
Schauspiel! Aber ach! Ein Schauspiel nur!“
Nachfolgend
einige für mich relevante Eindrücke
vom Erörterungsverfahren:
FMG
Agenda 2020 01/15
Belärmung – ‚Beabgasung‘
– Verdrängung – Vernichtung
„Respekt“
vor der Vorbereitungsarbeit seitens der FMG:
Strategisch
ausgeklügelte modulare Antwortsätze bei der
schriftlichen
Erwiderung der Einwendungen wie auch hier bei der
Anhörung:
Nach
etwa 5 absolvierten Terminen wusste ich schon auswendig, wer vom FMG
Board zu welcher Folie was sagen wird. Es überwogen
stereotype Antworten.
Viele
der Antworten sind von uns angezweifelt worden,ich denke mit Recht.
Es
fällt mir allerdings inzwischen zunehmend schwerer, meine
Hoffnung auf das ‚Luftamt Südbayern‘ zu setzen,
dass die 3. Rollbahn nicht genehmigt werden wird!
FMG
Agenda 2020 02/15
Belärmung – ‚Beabgasung‘
– Verdrängung – Vernichtung
FMG:
„Wir müssen den Bedarf an
Mobilität decken“
Es
gibt viele Bedürfnisse, die von Unternehmen befriedigt werden,
obwohl
diese „Bedarfsbefriedigungen“ große
gesellschaftliche Schäden
zur
Folge haben, z.B:
Durch
die Expansionspläne der FMG werden ca. 5.000 Bürger
unmittelbar
und
weitere ca. 50.000 Bürger mittelbar geschädigt,
300.000 beeinträchtigt!
Langzeitfolgen
sind dabei noch gar nicht abzusehen.
FMG
Agenda 2020 03/15
Belärmung – ‚Beabgasung‘
– Verdrängung – Vernichtung
Die
derzeit seitens der FMG/DFS im Modell
erzielte
enge
Lärm-Hüllkurve für die 3. Rollbahn (5b)
wird
damit begründet, dass diese Bahn für
ca.70%
Landungen und nur für ca.7-8% Starts
(in
beide Richtungen O-W und W-O)
vorgesehen
ist.
Dies
sei bedingt durch „wechselseitige
Abhängigkeiten
im Betriebssystem.“
Ich
denke, dass sich diese „wechselseitigen
Abhängigkeiten“
jederzeit ändern können
und
somit auch änderbar sind!
FMG
Agenda 2020 04/15
Belärmung – ‚Beabgasung‘
– Verdrängung – Vernichtung
Ich
halte das mit Verlaub für einen gigantischen Trick,
um
zunächst die negativen
Auswirkungen dieser
Bahn
(5b) auf Attaching und Freising [1,3 Km naher!]
so
gering wie möglich darzustellen und somit das
Genehmigungsverfahren
zu erleichtern
bzw.
den unerwartet großen Widerstand der
Bevölkerung
im Flughafenumland einzulullen.
Außerdem
spart sich die FMG zunächst damit
eine
Menge
Geld für Absiedlungen bzw. Abfindungen und
Schutzmaßnahmen
für die unmittelbar betroffenen
Ortschaften,
Familien und Personen.
FMG
Agenda 2020 05/15
Belärmung – ‚Beabgasung‘
– Verdrängung – Vernichtung
D.h.,
es ist mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit damit zu
rechnen, dass die geplante 5b bei Bedarf uneingeschränkt
genutzt werden wird - ohne die derzeit im Modell (FMG/DFS)
vorgegebene Beschränkung („5b-Light“).?
Daher soll die 5b ja auch 4000m lang werden!
Wir
mussten inzwischen erfahren, dass aus dem ursprünglich
genehmigten Regionalflughafen uns ein ww Drehkreuz aufgezwungen
wurde.
Das
Nachtflugverbot wurde ähnlich unterlaufen.
Und
was ist mit dem Absturzrisiko z.B. für Freising, weswegen ja
Riem für München untragbar wurde?
FMG
Agenda 2020 06/15
Belärmung – ‚Beabgasung‘
– Verdrängung – Vernichtung
Ich
kenne kein Wirtschaftsunternehmen, welches bei Bedarf vorhandene
Kapazitäten nicht maximal nutzen würde.
Der
Begriff „wechselseitige Abhängigkeiten im Betriebssystem“
kann jederzeit (gewiss auch mit „Rechtsbeistand“) den
jeweiligen „Bedürfnissen“ bzw. “Erfordernissen“
der FMG angepasst werden.
ANTRAG:
Dieses „Worst Case Potential“ der 5b muss (auch aus
Verfahrensgründen) dargestellt und neu erörtert werden!
FMG
Agenda 2020 07/15
Belärmung – ‚Beabgasung‘
– Verdrängung – Vernichtung
Zur
FMG Sponsoring Strategie (1/3:
Ein
Unternehmen, welches einerseits z.B. Bodenpersonal
aufgrund
finanzieller Probleme auslagern möchte,
um
Kosten zu sparen, anderseits aber nahezu in allen
öffentlichen
Einrichtungen („in rund 80 Sportvereinen,
vielen
Schulen, Kindergärten sowie sozialen und kulturellen
Einrichtungen
in der Region“) sich als Sponsor aufdrängt,
möchte
sich damit offensichtlich die Akzeptanz seiner
Expansionspläne
seitens der Bevölkerung erkaufen.
Das
ist Korruption bzw. Irreführung, die von den
Nachteilen
des Flughafens ablenken soll:
FMG
Agenda 2020 08/15
Belärmung – ‚Beabgasung‘
– Verdrängung – Vernichtung
Zur
FMG Sponsoring Strategie (2/3):
Nachteile
des Flughafens:
Krankmachende
Auswirkungen von Lärm und Abgasen
Verdrängung
– Verlust der Heimat
Verlust
an Freiheit und Selbstbestimmung
Zerstörung
der Natur und Belastungen der Umwelt
Nachteilige
Folgen einer Monopolwirtschaft (z.B. Ruhrgebiet, Detroit [GM],
etc.)
=> Die sogenannte Job-Maschine kann sich rasch
in eine
Hartz - IV- Maschine verwandeln! [hoher Anteil von
Low Qual
Jobs]
Beeinträchtigung
des kulturellen Erbes(z.B. Freising: Eine Kultur- Universitäts-
und Schulstadt wird mit noch mehr Lärm,
Abgasen und kommunalen Belastungen durch die FMG nicht
attraktiver!)
etc.
etc.
FMG
Agenda 2020 09/15
Belärmung – ‚Beabgasung‘
– Verdrängung – Vernichtung
Zur
FMG Sponsoring Strategie (3/3):
Mein
Eindruck: Die FMG versucht der Region ihre „Kultur“
aufzudrängen:
Sponsoring
– Events – Spaß – Ablenkung - Zerstreuung
Ich
habe grundsätzlich nichts gegen diese ‚Big Fives‘:
Wer
aber zahlt dafür die Rechnung?
Das
sind die von den existenziellen
Nachteilen des Flughafens
betroffenen
Ortschaften, Familien, Personen, und natürlich unsere
nächsten
Generationen – es sind nicht die
Flughafenbetreiber!
Fazit:
Ich kenne kein Wirtschaftsunternehmen, welches sich uneigennützig
als Wohlfahrtsunternehmen engagiert.
Es
muss bei der FMG offensichtlich um viel Geld gehen und wohl auch um
Angst vor dem nicht unerheblichen Widerstand der Region gegen die
menschenverachtenden Expansionspläne.
ANTRAG:
Überprüfung, ob diese Art
von Sponsoring ethisch ist.
FMG
Agenda 2020 10/15
Belärmung – ‚Beabgasung‘
– Verdrängung – Vernichtung
Schädigung
der Gesundheit (1/2):
Neben
den schon ausführlich erörterten Auswirkungen
von
Lärm und Abgasen gibt es weitere wesentliche
und
folgenschwere gesundheitsschädigende Aspekte.
Wahrnehmung:
Die
FMG generiert schon dadurch mehr Krankheit,
weil
Sie den Menschen im Flughafenumland durch
ihre
Belästigungen Freude und Wohlbefinden nimmt.
Sie
traumatisiert ganze Ortschaften, Familien und Personen,
denen
sie Gesundheit, Heimat und Selbstbestimmung
nehmen
will. Dies hätte schicksalsschwere Folgen auf
Lebenszeiten
und über Generationen hinaus!
FMG
Agenda 2020 11/15
Belärmung – ‚Beabgasung‘
– Verdrängung – Vernichtung
Schädigung
der Gesundheit (2/2):
Die
FMG in Verbindung mit der Staatsregierung
bewirkt
in der durch sie leidtragenden Bevölkerung eine
Grundstimmung
von Ohnmacht, Resignation und Zorn:
‚Die
da oben machen ja eh was sie wollen. Für die spielen
wir
keine Rolle. Die wollen doch nur ihr Geld machen und
Prestige
heraus schinden. Unsere Not interessiert die
nicht‘.
Stichworte
von berufener Seite:
„mit
den paar Krakeelern werden wir schon fertig“ [Faltlhauser]
„wir
werden den Widerstand brechen“ [Huber]
„das
sind doch nur ein paar ewig Gestrige“ [Kerkloh]
„heran
gekarrte Chaoten“ [Beckstein:
Freising – Marienplatz 2008-08-21]
„ ;
;
;
;
;
;
;
;
“ [Seehofer]
FMG
Agenda 2020 12/15
Belärmung – ‚Beabgasung‘
– Verdrängung – Vernichtung
Schlußwort
(1/2):
Es
kann ja bei einer solchen Problematik,
bei
der es um existenzielle Nöte von vielen
Menschen
geht, gar nicht anders sein,
als
dass ca. 50% der von den Einwendern
hier
vorgetragenen Argumente, Fragen und
Nöte
wohl auch von unseren Politikern
beantwortet
werden müssen.
FMG
Agenda 2020 13/15
Belärmung – ‚Beabgasung‘
– Verdrängung – Vernichtung
Schlußwort
(2/2):
Eine
meiner Fragen am ersten Anhörungstag
an
Herrn RD Büchner, der sich ausdrücklich als
Fachabteilung
erklärte und NICHT als politischer
Vertreter
der ROB, lautete:
„Wie
erhalten unsere Politiker Kenntnis über das,
was
hier erörtert wurde?“
Dies
bleibt nun am letzten Tag des
Erörterungs-Marathons
auch meine letzte Frage!
FMG
Agenda 2020 14/15
Belärmung – ‚Beabgasung‘
– Verdrängung – Vernichtung
Schlußwort
(3/3):
Im
Ergebnis dieses Planfeststellungsverfahrens
beantrage
ich deshalb, dass alle Wortmeldungen
mit
politischen Inhalten auch unserer Regierung
(Herrn
Seehofer und Kabinett) zur Kenntnisnahme
vorgelegt
bzw. übermittelt werden.
Zeitrahmen:
bis spätesten 31. Juli 2009
FMG
Agenda 2020 15/15
Belärmung – ‚Beabgasung‘
– Verdrängung – Vernichtung
Ein
ganz privater Ausblick:
Ich
bin im Verlauf dieses Erörterungsverfahrens zur Überzeugung
gelangt,
dass mit dem Bau der 3. Rollbahn
im
eigentlichen Sinne des Wortes Unrecht
geschehen würde und
im
eigentlichen Sinne der Sache ein
Verbrechen:
Motiv:
|
Gier,
Konkurrenz und Vormachtstreben (FMG/Staatsregierung)
|
Täuschung:
|
„Recht
auf Mobilität“ und künstlich erzeugter Bedarf (45%
Umsteiger)
|
Opfer:
|
bekannt
|
Täter:
|
bekannt
|
Taten:
|
Schädigung
der körperlichen und seelischen Gesundheit
Nötigung
/ Verdrängung / Vertreibung / Gefährdung
Vernichtung
von Heimat, Natur, Kultur und Selbstbestimmung
Tötungen
/ Katastrophen werden durch Starts/Landungen über dicht
besiedelten
Gebieten
(z.B. Freising / Attaching) mit 1 aus 100 Mo (St/La) „in
Kauf genommen“.
|
Begründung:
|
Es
ist / sei rechtens!
|
Bernard
Müller 2009-03-16