Besinnung gestaltet von Fam. Hedi und Martin Bauer
zum Lichterzeichen - Schweigegang
am 28.12.2008
Thema: Etwas bewegen
Der
alte Georg war der Großvater der kleinen Jasmin und bekannt für
seine oft seltsamen Gedankengänge.
Eines
Tages machten die beiden wieder einen ihrer ausgedehnten
Spaziergänge. Jasmin fragte: "Du, Opa, was heißt eigentlich
'Glaube versetzt Berge'?"
Der
Alte zeigte mit seiner knochigen Hand auf einen kleinen Berg, der
sich zu ihrer Rechten befand und sagte zu seiner Enkeltochter:
"Siehst Du diesen Berg dort?". "Ja, klar! Was ist
damit?". Aber der Opa antwortete nicht mehr. Es schien ganz so,
als hätte er die Frage und seine Antwort bereits vollständig
vergessen.
Lange
Zeit gingen sie so schweigend nebeneinander her. Jasmin wurde bereits
ungeduldig: "Was meinst du denn nun mit dem Berg da?". Und
sie zeigte auf den gleichen Berg, der sich nun jedoch links von ihnen
befand. "Vorhin, mein Kind, befand sich der Berg noch rechts von
uns, jetzt aber zu unserer Linken. Unser Glaube hat den Berg
versetzt!".
"So
ein Quatsch, Opa, das kommt doch nur daher, dass wir um den Berg
herumgegangen sind!", sagte Jasmin.
"Weißt
du, Kind, das ist schon so, manchmal genügt es, den Standpunkt zu
ändern, um Berge zu versetzen!"
Wir
müssen immer wieder unseren Standpunkt überdenken. Wir müssen
unser Gewissen prüfen, ob wir nicht nur aus Egoismus handeln,
sondern ob es uns wirklich um das Wohl aller Menschen geht. Wir
müssen uns bewegen und unseren Standpunkt verändern, wenn wir
erkennen, dass wir egoistisch sind. Aber wir müssen auch
Verantwortung übernehmen, wenn wir sehen, dass andere einen in
unseren Augen falschen Standpunkt haben. Wir müssen dann diese
Anderen zum Nachdenken bringen und sie anregen ihren Standpunkt zu
überprüfen.
Im
Folgenden lese ich Auszüge aus einer Besinnung von Janina Adler,
Pastoralreferentin aus Heppenheim.
Manchmal
ist es ganz schön schwer, für das einzutreten, was mir wichtig ist.
Soll
ich mich wirklich angreifbar machen? Und: Kann ich mich überhaupt
richtig ausdrücken? Solche Fragen gehen mir dann durch den Kopf.
Also lieber lassen? Lieber gar nichts sagen und mich raushalten?
Manchmal habe ich das schon gemacht: geschwiegen. Nicht immer ging es
mir gut danach. Manchmal blieb so ein bitteres Gefühl.
Gerade
weil manchmal so ein bitteres Gefühl bleibt, wenn ich nicht zu dem
stehe, was mir eigentlich wichtig ist, sollte ich sagen, was ich
wirklich denke. Das heißt nicht, dass ich zu jedem und allem meinen
Senf dazu geben muss! Aber manchmal ist mir etwas wirklich wichtig.
Wenn ich dann aus Angst vor der Konfrontation schweige, werde ich mir
selbst und den Anderen nicht gerecht. Im Nachhinein ärgert mich das
– und es beschäftigt mich oft mehr, als wenn ich die Konfrontation
eingegangen wäre.
Was
mir manchmal Kraft gibt, doch für mich, für Gerechtigkeit
einzutreten, das ist das Vertrauen, dass ich eigentlich weiß, was
mir wichtig und was richtig ist. Und es ist die Erfahrung, dass ich
manchmal gerade dann, wenn ich nach Worten gesucht habe, am
überzeugendsten und am eindrücklichsten war. Natürlich gab es auch
andere Erfahrungen, aber eben nicht nur. Und letztlich finde ich es
wichtiger, mit mir selbst im Reinen zu sein und mir keine Vorwürfe
machen zu müssen als im Nachhinein immer wieder die Fragen zu
wälzen: Was wäre passiert, wenn ich doch etwas gesagt hätte? Und:
Hätte ich vielleicht doch etwas bewegen können?
Im
neuen Jahr, ab 12. Januar, haben wir alle Gelegenheit Einfluss zu
nehmen, um unser Anliegen "Dritte Startbahn" in die richtige
Richtung zu bewegen. Ab 12. Januar haben Sie Gelegenheit im
Ballhausforum in Unterschleißheim das Wort zu ergreifen. Sie können
dort Ihren Standpunkt darlegen. Sie können sich für das einsetzen,
was Ihnen wichtig ist.
Jedes
Mal, wenn Du schweigst
und den Ärger runterschluckst,
wirst
Du ein Stückchen kleiner.
Jedes
Mal, wenn Du denkst,
Du
könntest ja doch nichts ändern,
wirst
Du ein bisschen glatter,
ein
bisschen mehr so,
wie
Dich einige haben wollen:
Angepasst
und leicht zu handhaben.
Mit
jedem Schweigen und Runterschlucken
entfernst
Du Dich von Dir selbst,
kriegt
Dein Rückgrat einen Knacks,
bis
eines Tages nichts mehr übrig ist,
was
sie brechen könnten,
dann
ist es zu spät.
Zeig
ihnen dass Du lebst,
wie
Du leben willst,
zieh
Deine Konsequenzen und
übernimm
Verantwortung.
Vater
unser…….
Segen
Gottes
Segen komme zu uns,
dass
wir stark sind in unserer schöpferischen Kraft,
dass
wir mutig sind in unserem Recht.
Gottes
Segen komme zu uns,
dass
wir Nein sagen, wo es nötig ist,
dass
wir Ja sagen, wo es gut ist.
Gottes
Segen komme zu uns,
dass
wir schreien, wo Unrecht ist,
dass
wir sprechen, wo Entsetzen ist.
Gottes
Segen komme zu uns,
dass
wir Weisheit suchen und finden,
dass
wir Klugheit zeigen und geben.
Gotte
Segen komme zu uns,
dass
wir die Wirklichkeit verändern,
dass
wir das Lebendige fördern.
Dass
wir Gottes Mitstreiter sind auf Erden.
Amen.
Wir
wünschen Ihnen ein gesegnetes Neues Jahr und wir wünschen Ihnen,
dass Sie Vieles von dem was Ihnen wichtig ist, in die richtige
Richtung bewegen können.
Fam. Hedi und Martin Bauer