Zusammenfassung der Ansprache von Dekan Schlosser
zum Lichterzeichen - Schweigegang in der Innenstadt von Freising
am 10.05.2009

  1. Gruß an alle, die selber durch ihr oft sehr beständiges Engagement beim Schweigegang „Lichterzeichen“ geworden sind.

  2. Blick auf die Mariensäule und den Georgsturm.

  3. Maria ist in den Augen vieler eine „brave Frau“ gewesen. Das Gebet, das von ihr übermittelt ist, spricht aber eine andere Sprache:

Zitat: Lukas Evangelium Kapitel 1 Verse 46-55

Meine Seele preist die Größe des Herrn,
und mein Geist jubelt über Gott, meinen Retter.

Denn auf die Niedrigkeit seiner Magd hat er geschaut.
Siehe, von nun an preisen mich selig alle Geschlechter.

Denn der Mächtige hat Großes an mir getan,
und sein Name ist heilig.

Er erbarmt sich von Geschlecht zu Geschlecht
über alle, die ihn fürchten.

Er vollbringt mit seinem Arm machtvolle Taten:
Er zerstreut, die im Herzen voll Hochmut sind.

Er stürzt die Mächtigen vom Thron
und erhöht die Niedrigen.

Die Hungernden beschenkt er mit seinen Gaben
und lässt die Reichen leer ausgehen.

Er nimmt sich seines Knechtes Israel an
und denkt an sein Erbarmen,

das er unseren Vätern verheißen hat,
Abraham und seinen Nachkommen auf ewig.


  1. Sie betont die „Größe des Herrn“: Gott als Schöpfer ist auch der Besitzer der Erde. Wir sind nur Mieter und sind unseren „Nachmietern“ und dem Besitzer Rechenschaft schuldig. „Die Mietsache ist in einwandfreiem Zustand zurückzugeben!“

  2. Gewissermaßen leben wir also in einer „WG“. In einer solchen Wohn- und Lebensgemeinschaft müssen alle Veränderungen besprochen und einvernehmlich beschlossen werden. Das müsste genau so auch in der Frage einer Dritten Start- und Landebahn geschehen. So lange, bis wir uns auf einen Weg geeinigt haben.

  3. Maria spricht in diesem Gebet, das jeden Abend weltweit von allen Priestern, Mönchen und Nonne gebetet wird sogar davon, dass Gott auf der Seite der „Niedrigen“ steht und ihnen zu ihrem Recht verhelfen will. Dazu braucht es aber wohl einen Kampf mit langem Atem!

  4. Der Patron der Kämpfer ist der Heilige Georg. Er wird meist mit einem Drachen dargestellt.

  5. Wir kämpfen nicht gegen Menschen, sondern gegen einen vielköpfigen Drachen, den wir auch selber gut kennen, weil er auch in uns sitzt: nicht umsonst thront Georg in unserer Kirche über dem Beichtstuhl. Dort finden die Kämpfe gegen diesen inneren Drachen statt. Seine Köpfe heißen z.B. „Eigensinn“, „Sturheit“, „Gier“, „Machtstreben“ und viel mehr.

  6. Auch wenn der Kampf sehr lange dauert, so zeigen Maria und Georg, deren Figuren schon hunderte von Jahren hier auf dem Platz präsent sind, dass es eine Sieg geben kann: Maria wurde Zeugin der Auferstehung, Georg wird noch heute nicht nur bei Katholiken, sondern auch bei Orthodoxen und auch Muslimen verehrt.

  7. Wir sind dabei auch nicht allen. Nicht nur die evangelische Kirche, auch die Erzdiözese unterstützt – wenn auch auf andere Weise – unsere Bemühungen: noch im Sommer wird eine Vertretung der Diözesanleitung nach Freising kommen, und die Sorgen der Pfarrgemeinderäte, Kirchenverwaltungen und katholischen Vereine, sowie der Seelsorger anhören, um danach diese Sorgen als unser Anwalt bei der Staatsregierung vortragen.

  8. Im Übrigen: Die Lufthoheit besitzen seit alters her die Engel: sie sind auch lautlos und blitzsauber. Ihre Landebahnen sind unsere Herzen. Bitten wir Gott um die Kraft von oben, die Hilfe der Engel im Bemühen darum, letztlich zu einem guten Ende zu kommen.

Fürbitten

Vater unser

Segen

Dekan Schlosser