Besinnung gestaltet von Fam. Kammerloher
zum Lichterzeichen - Schweigegang
am 13.09.2009

Ich begrüße Sie ganz herzlich zu unserem heutigen Sonntagsgebet.

Wir beginnen: Im Namen des Vaters und des Sohnes und des heiligen Geistes. Amen.

„Gemeinsam sind wir stark, auch wenn wir klein sind“

Es gibt ein sehr schönes, schon etwas älteres Kinderbuch zu diesem Thema: "Swimmy"!

Es erzählt von einem kleinen Fisch, der mit unzähligen anderen Fischen glücklich im weiten Meer herum schwimmt. Aber er unterscheidet sich von den vielen anderen seiner Art dadurch, dass sie alle rot und nur er allein schwarz ist.

Eines Tages kommt ein großer Tunfisch angeschwommen, "ein schneller, grimmiger, überaus hungriger Bursche", der alle kleinen roten Fische mit seinem großen Maul verschlang, nur Swimmy konnte entkommen. Erschrocken und traurig schwimmt er in das große Meer hinaus und hier begegnet er vielen anderen Fischen, "wunderbaren Geschöpfen", und alle sahen anders aus als Swimmy. Doch eines Tages, Swimmy traute seinen Augen kaum, sah er einen großen Schwarm kleiner, roter Fische, die alle so aussahen wie er selbst, nur, dass er eben schwarz war.

Voller Freude wollte er mit ihnen ins große Meer hinaus schwimmen, weil es dort ja so viel zu sehen und zu erleben gab, aber sie trauten es sich nicht. Und so kam Swimmy auf eine grandiose Idee: Er riet seinen Freunden einen großen Schwarm zu bilden, der die Form eines Fisches hatte. Und so schwammen sie ohne Angst ins weite Meer hinaus, weil die unzähligen kleinen Fische nun wie ein einziger riesengroßer Fisch aussahen. Und Swimmy bildete, weil er allein ja schwarz war, das Auge dieses Fisches. Auf diese Weise konnten sie nun alle zusammen, so klein sie auch waren, die große Welt der Wunder des Meeres erleben. Und selbst die größten Fische nahmen Reißaus.

„Swimmy“ ist eine Geschichte, die schon den Kleinsten einen Sinn für Gemeinschaft vermitteln soll. Die Erwachsenen geben damit die Erfahrung weiter, dass man zusammen stärker ist und mehr erreichen kann, als allein.

Unser Kampf für den Erhalt unserer Heimat ist geprägt von Gemeinschaftsaktionen. Viele leisten ihren individuellen Beitrag. Aber die größte Kraft geht von den gemeinsamen Aktionen aus: Familientage beim Anhörungsverfahren, Radsternfahrten, Großdemonstrationen – wie erst gestern wieder - wo sich Tausende versammeln, um für eine bessere Zukunft ohne 3. Start- und Landebahn zu kämpfen - und nicht zuletzt unser sonntägliches Lichterzeichen.

Gemeinschaft stärkt, Gemeinschaft gibt immer wieder neuen Mut und Antrieb. Wir können dankbar sein für dieses wunderbare Miteinander.


Fürbitten:

Gemeinsam und voll Vertrauen rufen wir deshalb zum Herrn:

  1. Wir machen uns immer wieder auf den Weg. Herr, schenke uns dazu immer wieder neuen Mut und Zuversicht.

A: Wir bitten Dich, erhöre uns.

  1. Lass uns nicht allein gehen. Schenke uns Menschen, die mit uns gehen, die uns begleiten und aufbauen, die uns tragen und ablösen.

A: Wir bitten Dich, erhöre uns.

  1. Du bist ein Gott der Gemeinschaft. Lass uns Gemeinschaft spüren, dass wir anderen Gemeinschaft schenken können.

A: Wir bitten Dich, erhöre uns.

Guter Gott! Du hast uns Menschen geschaffen und ausgestattet mit Verstand und Verantwortungsbewusstsein. Damit wir mit diesen Gaben gut und sorgsam umgehen, gib uns den Mut, nicht nur im alltäglichen Leben Mitverantwortung anderen Menschen gegenüber zu tragen, sondern auch ganz konkret Aufgaben zu übernehmen, die der Gemeinschaft dienen und unser aller Anliegen zu verwirklichen.

Darum bitten wir Dich durch Christus, unsern Herrn. Amen.

Vor einiger Zeit habe ich beim Nachhausefahren von Lichterzeichen im Autoradio ein Lied gehört, das zum heutigen Thema ganz besonders gut paßt. Es ist ein Lied eines modernen, deutschsprachigen Interpreten, Xavier Naidoo, der mit seinen Texten einen ganz besonderen Nerv trifft, wenn vielleicht auch nicht jedermann Geschmack. Bei mir hat er auf alle Fälle damals bei Nachhausefahren den Nerv getroffen und ich war nach Lichterzeichen und diesem Lied so beschwingt und frohen Mutes, dass ich Ihnen dieses Lied heute einfach mitbringen musste.

Es ist einigen von Ihnen vielleicht noch bekannt von der Fußballweltmeisterschaft als eine der Hymnen des Sommermärchens 2006. Vielleicht wird ja auch für uns bald ein Märchen wahr?!

Auf den ausgeteilten Zetteln finden Sie den Refrain:

Was wir alleine nicht schaffen
Das schaffen wir dann zusammen
Dazu brauchen wir keinerlei Waffen
Unsere Waffe nennt sich unser Verstand
Und was wir alleine nicht schaffen
Das schaffen wir dann zusammen
Nur wir müssen geduldig sein
Dann dauert es nicht mehr lang


Lied: Was wir alleine nicht schaffen

Während sich andere plagen und nichts passiert
sind wir zur rechten Zeit am rechten Ort
und alles ist arrangiert ich bin dankbar dafür
weil ich jeden Tag mit meinen Brüdern und Schwestern
das echte Leben spür

Ref: ...

Die anderen können lachen. Keiner lacht mehr als wir
Was soll'n sie auch machen. Wir sind Ritter mit rosarotem Visier
Ein Leben ohne Euch macht wenig Sinn. Kein Leben, Kein Geräusch
dann wäre ich wie blind

Ref: ...

Es liegt noch was vor uns, das Leben liegt vor uns
Spürst du die Vorhut aufkommenden Frohmut?

Ref: ...

Was wir alleine nicht schaffen


Wir beten nun wie uns der Herr zu beten gelehrt hat:

Vater unser

Es segne uns der allmächtige Gott, der Vater, der Sohn und der heilige Geist. Amen

Ich wünsche Ihnen noch einen guten Nachhauseweg und eine schöne Woche bis nächsten Sonntag!


Fam. Kammerloher