Besinnung gestaltet von Fam. Hobmair
zum Lichterzeichen-Schweigegang
am 27.06.2010

Wer will, dass die Welt so bleibt wie sie ist, der will nicht, dass sie bleibt.“


Dieser Ausspruch von Erich Fried überrascht und regt zum Nachdenken an.


Stellen Sie sich vor, Sie wachen eines Morgens auf, und Ihr Fuß ist mehr als doppelt so groß. Schuhgröße 95 etwa. Das ist gar nicht angenehm, zum Meistern des Alltags sehr hinderlich.

Sie gehen groß einkaufen, Ihr Fuß wächst. Sie kaufen ein neues Auto oder fliegen in Urlaub, Ihr Fuß wächst weiter. Dabei geht es Ihnen nur darum, Ihre Glückspunkte zu vermehren. Ärgerlich nur, dass der Fuß immer größer wird.

Zum Verzweifeln, bis Sie entdecken, dass der Fuß auch wieder schrumpfen kann. Weniger Fleisch essen, öffentliche Verkehrsmittel nutzen, Wohnraum isolieren, allem voran das Autofahren drastisch reduzieren und weniger fliegen. Schon schrumpft der Fuß auf ein menschliches Maß.

In der wirklichen Welt heißt dieser Fuß ökologischer Abdruck und umschreibt die Größe des „Abdrucks“, den wir in der Welt hinterlassen.

Denn alles, was wir benutzen, konsumieren und entsorgen, braucht irgendwie Fläche. Fläche, auf der das Getreide wächst für unser Brot und die Baumwolle für unsere Kleidung. Und, wir haben begriffen, dass CO2 aus der Verbrennung nicht un-begrenzt in die Atmosphäre entsorgt werden kann, ohne das Weltklima nachhaltig zu beeinflussen. Deshalb müsste im Gleichgewicht für jede verbrannte Tonne Öl ein Baum gepflanzt werden. Diese Bäume brauchen auch Fläche.

Wir leben also auf großem Fuß. Mit unserem Lebensstil „stehen“ wir zwei weiteren Menschen sprichwörtlich auf den Zehen.

Diesen, unseren Lebensstandard kann es nur so lange geben, solange ihn die meisten gar nicht haben.


Zu diesen Überlegungen haben wir zwei weitere Zitate gefunden:

das erste ist von Günter Grass:


Zukunft wird nur dann möglich sein, wenn wir lernen, auf Dinge, die machbar wären, zu verzichten, weil wir sie nicht brauchen.“


Das zweite von Mahatma Ghandi:


Die Welt ist groß genug für jedermanns Bedürfnisse, aber nicht für jedermanns Gier“


In Zukunft wird es darum gehen, den Fußabdruck auf ein global verträgliches Maß zu senken. Es geht darum, mit Klugheit einen begrenzten Lebensraum nicht zu verpesten und begrenzte Vorräte nicht zu verschwenden.

(Auszug aus : „Footprint – Leben“ von Wolfgang Pekny)