Gib mir eine Chance
Besinnung gestaltet von Hildegard und Ludger Rickert
zum Lichterzeichen – Schweigegang am 04.08.2013

Kurze Begrüßung:

Ludger
Auch wir möchten Euch alle recht herzlich zum Sonntagsgebet hier an der Kirche St. Lantpert begrüßen.
Und Alles tun wir im Namen des Vaters, des Sohnes und des Heiligen Geistes.
AMEN!

Mit seiner Unterstützung setzen wir uns alle ein für die Bewahrung seiner Schöpfung, die Erhaltung unserer Natur und für das Erbe unserer Kinder und Kindeskinder.
Die meisten von Euch kennen mich, Ludger, und meine Frau Hildegard Rickert.

Wir durften für heute die Texte vorbereiten.

Diejenigen unter Euch, die uns schon mal gehört haben wissen, wir möchten Euch wieder um Etwas bitten:
Denkt doch unterwegs mal über das Folgende nach:

„Was ist heute für Dich persönlich für ein besonderer Tag. Ist es nur der 4. August wie im letzten Jahr oder was hat der 4. August vielleicht auch nur für dich persönlich für ein besondere Bedeutung?“

Da das mit dem Schweigegang selten so funktioniert, wie es, wenn es wörtlich genommen würde, sein sollte, möchten wir Euch heute „ausnahmsweise“ dazu anregen über diesen Tag und seine Besonderheit zu reden.

Und mit diesen Gedanken lasst uns miteinander gehen.

In der Kirche:

Hildegard
Zunächst möchten wir uns bei den Bannerträgern bedanken, die nicht nur heute am 4. August dieses schwere Banner vor uns hergetragen haben.

Hat heute am 4. August vielleicht jemand der Anwesenden Geburtstag, dann möchten wir ihm herzlich gratulieren. Wir sind uns sicher, das für einige von Euch der 4. August, auch wenn es nicht sein Geburtstag ist, eine ganz besondere Bedeutung hat.

Für uns beide ist der Tag eigentlich keine besonderer, ABER wir haben ihn uns trotzdem mal genauer angesehen. Und siehe da, wir sind doch auf etwas Besonderes gestoßen.

Ludger

Heute ist in der katholischen und evangelischen Kirche der Gedenktag von (ausgesprochen scho baptist mari Wiene),Jean-Baptiste Marie Vianney

Einigen von uns besser bekannt als der Pfarrer von Ars. Er ist nicht nur der Schutzpatron der Pfarrer, nein, er hat auch uns, die wir heute hier sind, durch sein Leben und Wirken etwas zu sagen. Er kann uns direkt ein Vorbild sein.
Er wurde als Pfarrer in einer "religiös desinteressierten Gemeinde" eingesetzt. Dazu fiel uns ein: Auch für den Bau der Dritte Startbahn haben sich viele Freisinger anfangs nicht interessiert.
Der Pfarrer von Ars blieb standhaft und gründete zunächst eine Rosenkranzbruderschaft. Vielleicht ist das mit unserer Gruppe "Lichterzeichen, 2 Bahnen reichen" zu vergleichen, einer kleinen Keimzelle zum Thema 3.Startbahn mit dem Ziel die Schöpfung Gottes zu bewahren.
Der Pfarrer wurde im Laufe der Zeit und nach viel Einsatz und Geduld in seiner Gemeinde anerkannt und er hatte die Möglichkeit eine Mädchenschule, ein Haus für Halb- und Vollwaisen und eine Knabenschule zu gründen. Er hat sich dabei ganz konkret um die Bedürfnisse seiner Gemeinde gekümmert. Sicherlich, wenn auch erst zögernd, fand er dabei Mitstreiter wie Lehrer, Ordensschwestern und reiche Gönner. Uns sind dabei die anderen Organisationen eingefallen, die ebenfalls an unserer Seite stehen, unser gemeinsames Ziel verfolgen.

Unser Ziel ist es Gottes Schöpfung zu bewahren und dabei die Natur zu schützen.

Schon 1830 erlangte der Pfarrer seine Berühmtheit durch seine Gabe die Beichte abzunehmen und dabei in einer ganz besonderen Art den Menschen zuzuhören und ihre Sorgen zu erkennen.
Wir meinen nicht pauschal die Organisation sondern jeden Einzelnen von uns, wenn wir sagen, Lichterzeichen nimmt sich der Sorgen der Betroffenen an. Sei es wegen der Lärmbelastung, der Abgase, der Bodenverdichtung, der Unfallgefahren, der Bezahlbarkeit von Wohnraum oder allgemein der Lebensqualität von uns, unseren Kindern und Kindeskindern. Wir versuchen die Sorgen zu erkennen und benennen und dann diese an "entsprechender Stelle" vorzubringen. Viele machen es hier im Gebet und tragen die Sorgen vor Gott und einige tragen die Sorgen auch zu den „Entscheidungsträgern“.

Hildegard

Ich möchte Ihnen eine Geschichte erzählen.
Am Sonntag geht ein Mann in die Kirche und als die Messe zu Ende ist bleibt er noch in der Bank sitzen und betet zu Gott, dass er ihm helfen möge. Er habe so viele Schulden und wisse nicht wie er seine Familie ernähren solle. Als er am folgenden Tag in die Stadt geht, sieht er den kleinen Laden, wo Lotterielose verkauft werden. Er schaut in seine Geldbörse und geht weiter. Er denkt, das Geld brauche ich für meine Kinder. Aber der Gedanke mit dem Lotterielos lässt ihn nicht los. Am kommenden Sonntag bleibt er wieder nach der Messe noch in der Kirche und betet zu Gott, er möge ihm doch helfen und insgeheim denkt er, so ein Lottogewinn wäre doch genau das richtige. Aber Gott scheint sein Gebet nicht zu hören. So vergehen die Monate und jeden Sonntag und mittlerweile auch jeden anderen Tag der Woche betet der Mann zu Gott und bittet ihn um Hilfe für seine immer schlechter werdende finanzielle Lage. Und jedes Mal denkt er sich, so ein Lottogewinn würde mich von all meinen Sorgen befreien. Kurz bevor der Mann seinen Glauben verliert geht er noch mal in die Kirche und bittet Gott von ganzem Herzen, ihm doch zu helfen und dann hört er eine Stimme, die ihm schon fast verzweifelt antwortet: „Gib mir eine Chance und kauf dir doch endlich ein Los, dann kann ich dir auch helfen“

Genauso ist es mit unseren Bitten und Wünschen. Wenn wir sie nicht äußern oder uns dafür aktiv einsetzen, wie soll uns dann einer verstehen und vielleicht sogar helfen können?
Die Formulierung der Bitten und Wünsche an die politischen Entscheidungsträger sind gestellt und das Verfahren läuft und wir sind dabei sehr gut vertreten.

Als Christen vertrauen wir auf Gott und daher wollen wir unsere Fürbitten heute mal jeder für sich in Stille vor Gott bringen in der Hoffnung und Zuversicht das er uns er-hört.

Kurze Pause

Hildegard stimmt an
„Meine Hoffnung und meine Freude, meine Stärke, mein Licht, Christus, meine Zuversicht,
auf dich vertrau' ich und fürcht' mich nicht, auf dich vertrau' ich und fürcht' mich nicht.“

Wir möchten Sie nun einladen mit uns gemeinsam das Vater Unser zu beten:
Vater unser im Himmel…

Nun darf ich Gottes Segen für unser Tun an jedem Tag und nicht nur an den Tagen des 4. Augustes auf uns herabrufen:

Geht und verbreitet an jedem kommenden Tag
Gerechtigkeit, Liebe und Frieden.

Geht und steht ein in Wort und Tat für
Gerechtigkeit, Liebe und Frieden.

Geht und begegnet den Menschen in
Gerechtigkeit, Liebe und Frieden.

Es segne uns alle Gott, unser Vater, der Sohn und der Heilige Geist.

Amen

Wir wünschen Ihnen/Euch noch
einen schönen Heimweg,
eine gute Woche,
viel Glauben
und viel Hoffnung.


Ludger und Hildegard Rickert