Verantwortung übernehmen für Gottes Schöpfung
Besinnung gestaltet von Monika und Hermann Hobmair
zum Lichterzeichen-Schweigegang am 01. Juli 2018
„Es
scheint so, als würde es der Welt besser gehen, wenn der Mensch
nicht mehr da wäre - Warum musste es erst so weit kommen?“
Dieser
Satz stand auf dem Programm der bolivianischen Musikgruppe
„Sacambaya“ am 22. Mai diesen Jahres. Wir waren Gäste
in diesem Konzert bei Freunden in Cochabamba, in Bolivien.
Die
Gruppe stellte ihre neue CD vor die den Titel trägt „Cracias
a ti natura“, „danke an dich Natur“.
Die
Texte erinnern daran, dass sich alle Menschen um die Natur sorgen
sollten. Die Erde zu verteidigen und zu schützen sei die Aufgabe
des Menschseins und gemeinsam müssten wir alle unser Handeln
verändern um die Umweltprobleme zu lösen.
Sie
betonen die Wichtigkeit, dass Politiker aller Länder ihren
Bürgern Gesetze auferlegen, die einen verschwenderischen und
rücksichtslosen Umgang mit der Umwelt unterbinden. Gesetze
sollen dafür sorgen, dass die Verunreinigung von Böden,
der Luft und der Meere gestoppt werden.
Diese
Texte singen Musiker, deren Land in vielen Regionen weit weniger
Energie und Ressourcen verbraucht wie die westliche Welt.
Landwirtschaftliche
Produkte wachsen auf kleinen Feldern, häufig an Berghängen
gelegen, ohne Einsatz von Dünge- und Spritzmitteln.
Die
erzeugte Ware wird mit großer Geduld und Mühe auf den
kleinen regionalen Märkten angeboten und verkauft um den
Lebensunterhalt zu sichern. Verbunden damit sind oft lange Wege zu
Fuß, kaum ein Boliviano besitzt privat ein Auto.
Nur
ein kleines Straßennetz ist asphaltiert, viele Dörfer sind
mit unbefestigten Straßen verbunden, die bei Trockenheit
staubig sind und sich bei Regen in Schlammpisten verwandeln.
Die
Häuser sind heute nicht mehr aus Lehm sondern aus Ziegeln
gebaut, aber außen meist unverputzt und die meisten ohne
Heizung. Das wird vor allem im Hochland spürbar, dort wird es
nach Sonnenuntergang sehr kalt, da hilft nur ein dicker Pullover und
eine warme Jacke.
Wäsche
wird häufig noch mit der Hand gewaschen. Westlicher Komfort wie
fließend kaltes und vor allem warmes Wasser sind nicht einmal
in Hotels selbstverständlich.
Gegessen
wird in erster Linie regional: Reis, Kartoffeln, Bohnen, Mais,
Geflügel,
Rindfleisch. Auch Obst wie Bananen, Ananas, Papaya, Mandarinen und
Orangen.
Wären
wir alle Bolivianer wäre unsere Ökobilanz sehr viel
günstiger.
Hören
Sie „Gracias a ti“
Musikstück
7: Gracias a ti
Eine
vierköpfige Familie in Berlin hat ein Jahr lang versucht ihren
CO2- Ausstoß zu verringern. Dazu angeregt wurden sie von den
beiden Kindern, die sich in der Schule mit dem Thema befasst hatten.
Ihr
Fazit nach diesen zwölf Monaten:
Die
weltverträglichen 2 Tonnen Verbrauch pro Jahr pro Person sind
für ein Leben in Deutschland ein zu ehrgeiziges Ziel. Denn
schon die Gesellschaft lädt jedem Bundesbürger einen
Sockel von etwa einer Tonne auf, dadurch, dass sie beispielsweise
Straßen baut, Behörden und Schulen betreibt.
Der
einfachste Weg: Nicht-Autofahren! Nicht-Fliegen! Nicht-Wohnen!
Konsumstreik! ist utopisch. Deshalb stellten sie immer wieder aufs
Neue alte Fragen: Welcher Kompromiss ist noch in Ordnung? Was
vermiest unsere Klimabilanz so richtig, und was ist eine lässliche
Sünde? Auf was können wir verzichten? Was ist echter
Verzicht und was nur eine dumme Gewohnheit?
Klimaschutz
ist theoretisch leicht. Praktisch aber muss er immer wieder und
wieder geübt werden. Es ist ein verdammt weiter Weg vom Wissen
zum Tun.
Sie
stellten darüber hinaus fest: Unsere Politiker helfen uns z.B.
nicht, klimagerecht mobil zu sein. Erst eine andere Verkehrspolitik
würde wirklich etwas an der Klimabilanz dieses Landes ändern.
Diese
Meinung vertritt auch ein Artikel, den man vor zwei Wochen in der SZ
lesen konnte. Ein paar Sätze daraus machen dies deutlich:
Was
die Gesellschaft braucht, sind verbindliche Regeln, um dem
zerstörerischen Konsumverhalten Grenzen zu setzen.
Für
einen tiefgreifenden Wandel sind deutliche Signale aus der Politik
nötig
Nicht
wachsen, sondern Grenzen setzen und maßhalten, muss das Motto
der Zukunft lauten.
Welchen
Sinn hat es, in München eine 3. Startbahn zu bauen, wo doch
jedem klar sein müsste, dass der Flugverkehr eine kritische
Grenze erreicht hat
Der
regenerative Umgang mit Umwelt und Ressourcen muss in allen
Bereichen der Wirtschaft zum Standard werden
Nur
wenn wir ein Wirtschaftsmodell etablieren, das den Planeten nicht
zerstört, und möglichst viele Menschen dieses Ziel
verfolgen, kann aus gutem Willen auch eine gute Tat werden.
Musikstück
2
Meditation
1.
Ich liebe dich Erde, mit allem was auf dir lebt.
Gott
hat dich geschaffen und in unsere Verantwortung gestellt.
2.
Ich liebe dich Erde, denn Gott hat dich sehr schön gemacht mit
deinen Bäumen, Blumen, Tieren und Menschen.
Ich
liebe dich Erde, Gott erhält dich noch immer in seiner Treue.
1.
Einmal wirst du kommen und fragen:
Was
habt ihr mit den Lilien auf dem Feld gemacht?
Und
was mit den Vögeln überall auf der Erde?
Waren
sie ein Hindernis für die Einflugschneisen und Autobahnen?
2.
Trotz Krieg, Gewalt und rücksichtsloser Ausraubung schenkst du
noch immer Frühling und Sommer, Herbst und Winter
Kommt
immer ein neuer Tag nach dem Dunkel der Nacht.
1.
Ich liebe dich Erde.
Darum
will ich liebevoll leben lernen
und
Verantwortung übernehmen für Gottes Schöpfung.
In
diesem Sinne lasst uns gemeinsam das „Vater unser“ beten
Gottes
Segen möge uns durch die kommende Woche begleiten. Amen